Hier ein paar Messungen an einem ESU Loksound Decoder 3.5. Anstatt eines Lautsprechers habe ich einen 100 Ohm/10 Watt Widerstand angeschlossen. Den Sound habe ich direkt am Widerstand abgenommen und aufgezeichnet. Die Auswertungen habe ich an den unbearbeiteten unkomprimierten Dateien vorgenommen. Aus Platzgründen sind hier nur mp3 Dateien zu hören. Für uns Normalhörenden ist kaum ein Unterschied zu hören.

Achtung noch ein wichtiger Hinweis: die Soundbeispiele bitte nicht mit den Laptop oder über die im LCD Monitor eingebauten Lautsprecher anhören, die sind oft so schlecht, dass man kaum einen Unterschied hört.

syntetisch erzeugter Sound: Stille; 500Hz; 1kHz; 2kHz; weißes Rauschen, je 10 Sekunden

Direkt am LS3.5 aufgenommener Sound: Sound aus; Sound ein Stille; 500Hz; 1kHz; 2kHz; weisses Rauschen; je 10 Sekunden

Sprektrum eines systetisch erzeugten Sound "Stille". Da bei einer 16 Bit Auflösung der theoretische Rausch/Nutzabstand 96 dB beträgt, kann meine Software nichts messen.

Sprektrum eines syntetisch erzeugten Sound "500Hz".

Sprektrum eines syntetisch erzeugten Sound "1kHz".

Sprektrum eines syntetisch erzeugten Sound "2kHz".

Sprektrum eines syntetisch erzeugten Sound "weißes Rauschen".

Grundrauschen der verwendeten Soundkarte. Unterhalb von 200 Hz steigt das Rauschen beim Einsampeln stark an, bei 11Hz habe ich nur noch einen Rausch/Nutzabstand von 53 dB. das ist nicht besonders gut. Da die Lautsprecher der Loksoundmodule unterhalb von 100Hz praktisch keinen Schall abstrahlen, und der Rausch/Nutzabstand oberhalb von 100Hz >65dB ist, sind die Messwerte in diesem Frequenzbereich durch aus aussagekräftig.

Rauschen des Loksound 3.5 bei ausgeschaltetem Sound.
Das Rauschen ist so gering, dass es sich kaum vom Grundrauschen meiner Messapparatur unterscheidet.

Rauschen des LS3.5: Sound "Stille" eingeschaltet.
Eigentlich sollte hier auch nicht zu hören sein. Da der Sound "Stille" aber nur mit 8Bit Auflösung im LS3.5 gespeichert ist, sieht man hier das Quantisierungsrauschen. Theoretisch ist das Quantisierungsrauschen -48dB. Dieses wird hier erreicht. Sehr gut. Es gibt einen leichten Brumm bei 50Hz und 200Hz, wo her muss ich noch schauen.

Rauschen des LS3.5: Sound "500Hz" eingeschaltet.
Das Grundrauschen liegt wieder bei -48dB. Neben den 500Hz ist auch noch die Oberwelle 1000Hz zu sehen. Das Verhältnis der Grundfrequenz zur Summe der Oberwellen nennt man Klirrfaktor. Leider kann ich den Klirrfaktor mit meinen Messmitteln nicht bestimmen. Da die größte Oberwelle ca. 35 dB kleiner ist als die Grundwelle, ist der Klirrfaktor so klein das er für unsere Betrachtung sicherlich keine Rolle spielt. Auch der 50 Hz Brumm ist nicht relevant, da die in unseren Loks verbauten Lautsprecher ihn nicht übertragen können.

Rauschen des LS3.5: Sound "1kHz" eingeschaltet.
Hier wieder das gleich Bild wie bei dem 500 Hz Sound.
Das Grundrauschen liegt bei -47dB. Neben den 1kHz ist auch noch die Oberwelle 2kHz zu sehen. Die Oberwellen sind noch kleiner als bei dem 500 Hz Sound

Rauschen des LS3.5: Sound "2kHz" eingeschaltet.
Alles wie bei den beiden oberen Messungen.

Frequenzgang der Elektronik des LS3.5.
Wie man sehen kann fällt die Lautstärke unterhalb von ca.50 Hz ab. Dies ist aber völlig unkritisch, da die von uns verwendeten Minilautsprecher diese tiefen Töne schon lange nicht mehr übertragen können. (siehe Lautsprechermessungen)
Ob der starke Abfall der Lautstärke oberhalb von 6300 Hz sich negativ auf den Klangeindruck auswirkt, ist nicht so einfach zu beantworten. Für HiFi Lautsprecher ist das sicher eine Katastrophe, Menschen über 70 Jahre hören Frequenzen über 6kHz meist nicht mehr. Wollen wir einen naturgetreuen Klang? Sicherlich wäre ein Frequenzgang bis 12kHz wünschenswert, aber dazu müsste man die Abtastfrequenz auf mindestens 24kHz erhöhen, denn die obere Grenzfrequenz kann nie höher als die halbe Abtastfrequenz sein.
Bei ESU ist die Abtastfrequenz 15625Hz, daraus ergibt sich die obere Grenzfrequenz von ca.6300Hz (theoretisch 7812,5Hz)
Nur zum Vergleich, bei einer Musik CD liegen die Abtastfrequenz bei 44,1kHz und die obere Grenzfrequenz bei 20kHz.
Der von unseren Lautsprechern wiedergegebene Frequenzbereich ist damit z.T. ziemlich gering. Z.B. ESU 23mm rund mit original Schallkapsel nur von 2000Hz bis 6300Hz. Drunter überträgt der Lautsprecher nicht und darüber begrenzt der LS3.5

Bei den Messungen am LS3.5 habe ich folgendes Festgestellt:
Spielt man auf den LS3.5 Geräusche mit 100% Lautstärke (Aussteuerung 0dB) auf, so stellt der Lokprogrammer nicht genug Leistung zur Verfügung. Der Sound wird dadurch verzerrt, bis hin zu blubbernden Geräuschen. Bei den normalen Lokomotiv -sounds kommt das nicht vor, da sie kein Dauerton mit 0dB sind, sondern ein Frequenzgemisch aus lauten und leisen Tönen. Bei den hier von mir verwendeten synthetischen Sounds braucht man zur Wiedergabe einen normalen Booster (Zentrale).